Schafft es unser Recht unser Gefühl von grundsätzlicher Gerechtigkeit zu befrieden? Aus dem täglichen subjektiven Empfinden heraus würden wohl viel sagen: Nein!
Was ist überhaupt gerecht? True-crime hat eine riesige Nachfrage in unserer Zeit und wir alle setzen uns mit den zeitweise grausamsten Verbrechen auseinander – hören und urteilen (oft sehr schnell). Wir mimen die Hobbyjuristen ohne Tiefe! Die Dinge sind oft viel verzwickter, viel umfassender. Also: Ist das gerecht? Was ist gerecht? Die passende Lektüre dazu liefern Elisa Hoven und Thomas Weigend in ihrem spannenden Buch „Strafsachen“. Ein Buch, das nicht zu vergleichen ist mit dem überfluteten Markt der True-Crime-Bücher, denn im Vordergrund steht hier nie die Sensation, der Voyeurismus oder das Spektakel des Verbrechens, sondern wir sind gefragt, was gerecht wäre und bekommen durch aktuelle Fälle das (zeitweise) Dilemma der Rechtsprechung aufgezeigt. Endlich ein deutliches Buch mit Tiefe auf diesem Markt.