Wer denkt schon gerne an den Tod? Oder erst recht daran, was mit ihm selbst beim Beerdigungsritus geschieht! Dennoch fasziniert das Morbide. Der Tod inspiriert – ob religiös oder spirituell, unsere Fantasie oder Kreativität. Düster, dunkel sind die Gruften, Gräber – voller Vorstellungen von Verfall, Wiedergängern und der Erwartung einer Auferstehung. Und so erging es auch unseren Vorfahren! Wir lernen durch die Beerdigungsriten der Vergangenheit ihre Sicht auf den Tod kennen. Aus den letzten ca. 130 000 Jahren besitzen wir Funde von Bestattungen von Menschen. Sie verraten vieles über die Menschen jener Zeiten, ihre religiösen Einstellungen, über Kulturen und vor allem etwas darüber, was vielleicht den Menschen ausmacht: Stirbt jemand, wird er uns – trotz Leblosigkeit – nicht egal!
Die Hohenzollern und die Nazis | Stephan Malinowski
Stefan Malinowski hat ein Buch geschrieben, dass die bundesdeutsche Geschichtsschreibung unbewusst lange sehnlich erwartet hat! Dieses Buch ist ein “Muss” für jeden geschichtsbegeisterten Leser. Und es ist ein “Muss” für jeden, der sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt. Stephan Malinowski hat damit ein neues Standardwerk für Historiker geschaffen. Und es beeindruckt in seiner umfangreichen Recherche und seiner vielschichtigen, konsequenten und analytischen Darstellung!
Es ist gut und wichtig, dass es dieses fabelhafte Buch nun gibt, dass die Familie der Hohenzollern ins rechte Licht setzt – eine Familie, die sich ihrer schrecklichen historischen Vergangenheit in ignoranter Form nie gestellt hat. Und die gleichzeitig – auch heute noch- immer höchste finanzielle Forderungen an unseren demokratischen Staat stellt. Wer dieses sehr umfassende Werk gelesen hat, kann solchen Forderungen nur mit einem Kopfschütteln des Unverständnisses und (ich gebe es zu) einer gewissen Wut begegnen.
Normandie 1944 – Die Entscheidungsschlacht um Europa | Klaus-Jürgen Bremm
Klaus-Jürgen Bremm ist ein Profi in Bezug auf Darstellung von militärisch-historischen Wendepunkten. Insofern manövriert er uns geschickt und immer mit dem richtigen Faktenwissen zum richtigen Zeitpunkt des Buches durch eine chaotische Geschichte. Denn wie General Patton sagte: „Krieg das völlige Chaos!“ Und das bedeutet für die rückblickende Darstellung, dass sie besonders gut und übersichtlich organisiert werden muss. Genau das beherrscht Klaus-Jürgen Bremm!
Ergänzt wird die Darstellung der Landung im Buch zeitweise durch detailliertes Kartenmaterial, das hilft, die Planung, Durchführung und möglichen Fehler der Operation besser zu verstehen. Alles wird so geografisch weitaus verständlicher – sprich nachvollziehbarer.
Deutschland 1923 | Volker Ullrich
Wir steuern auf 2023 zu und da ist der Blick zurück zum Krisenjahr 1923 sehr gut. Haben wir heute das Gefühl, die Welt verliert ihre Fasson, so blicken wir in Volker Ullrichs Buch auf ein Deutschland im Chaos, am Rande von Anarchie, Fremdherrschaft, Faschismus und Kommunismus. Während der Lektüre ist die dauernde Frage: Wie konnte das Land dies überstehen?
ODER: War dies schon der Anfang vom Ende?
Und so sehen wir Besetzung, Inflation und antidemokratische Bestrebungen auch heute in Europa und können vielleicht von der Hartnäckigkeit der Demokraten von damals lernen. Was damals die junge Demokratie Deutschlands traf, trifft zurzeit – in anderer Form – Europa als Ganzes! Zurzeit noch nicht in dieser extremen Form – aber wer weiß: 2023 steht erst noch vor uns!
Blicke in die Geschichte lohnen sich immer – dieser Blick zum jetzigen Zeitpunkt ganz besonders!
Eine kurze Geschichte der RAF | Sven Felix Kellerhoff
Erschienen bei Klett-Cotta Noch ein Buch über die RAF? Muss das sein? Ist nicht eigentlich schon mit dem großen Werk von Stefan Aust – das immer mal wieder upgedatet neu erscheint – alles gesagt? Antworten: […]
Das Buch, in dem die Welt verschwand | Wolfram Fleischhauer
Erschienen im Knaur Verlag Der Autor Wolfram Fleischhauer ist einer meiner Lieblingsautoren im deutschsprachigen Raum. Viel mehr Menschen sollten ihn kennen und lesen! Ich könnte hier jedes Buch von ihm empfehlen und habe mich für […]