Das Buch, in dem die Welt verschwand | Wolfram Fleischhauer Textopfer, Juli 24, 2022Juli 31, 2022 Erschienen im Knaur Verlag Der Autor Wolfram Fleischhauer ist einer meiner Lieblingsautoren im deutschsprachigen Raum. Viel mehr Menschen sollten ihn kennen und lesen! Ich könnte hier jedes Buch von ihm empfehlen und habe mich für dieses Buch entschieden, durch das ich ihn kennenlernte. „Das Buch, in dem die Welt verschwand” ist packend und intelligent – eines der von mir meistweiterempfohlenen Bücher! Ganz große Klasse! Das tolle ist, dass der Autor dieses gute Niveau bisher immer gehalten hat. Historische Romane? Gerade als Historiker empfehle ich nur sehr selten, was sich im Bücherladenregal bei „Historische Romane“ präsentiert. Man möge mir verzeihen, aber es fällt mir nun einmal deutlich auf, wenn das Surrounding in einer Geschichte nicht zeitgemäß ist. Anachronismen zerstören sofort alle Vorstellung der Geschehnisse, reißen den Leser aus allem heraus. Fakt ist: Die wunderschöne Illusion der Geschichte verpufft dann megaflott! Daher sehe ich einen sehr guten historischen Roman als eine sehr hohe Kunstform an – leider starten viel zu viele Jungautoren damit und erleiden dann Schiffbruch. Das Buch Anders ist es hier! Und ähnlich wie Robert Harris im englischsprachigen Raum, präsentiert uns Fleischauer eine Geschichte, die so hätte passieren können. Er spielt mit historischen Strängen, kreiert Dinge dazu und verknüpft sie neu. Es macht Spaß dies zu lesen, sich von dieser Sicht der Geschichte verführen zu lassen. Wir sind im Jahre 1780 in Nürnberg. Noch ahnt Europa nichts von der bevorstehenden Revolution, doch die neuen Gedanken der Aufklärung sind schon da. Nicolai Röschlaub soll eine Anzahl merkwürdiger Todesfälle aufklären und weiß noch nicht, wo ihn diese Reise hinführt. So viel sei verraten: Die Todesfälle haben einen nicht „normalen“ Hintergrund, den wir z.B. in einem Krimi erwarten würden – aber sie haben einen! Historische Romane Aufklärungdeutsche GeschichteFleischhauerKnaur VerlagPhilosophieThriller