Ich muss zum Auftakt direkt zugeben, dass ich in der großen Welt der Literatur, den vor Jahren beginnenden Hype über Mick Herrons “Slow Horses” – trotz meiner riesigen Affinität zur Metropole London – verpasst habe. Ich wurde auf Herron erst aufmerksam, als die entspreche Streamingserie startete. Im Nachhinein – mit meinem heutigen Wissen über Herrons literarische Fähigkeiten – ist mir nun mehr als nur ansatzweise bewusst, welches intelligente, wunderbar ironische Lesevergnügen ich so wohl verpasst habe. Meine Reise durch „Down Cemetery Road“, welches nun ebenfalls ab dem 29.10.2025 auf Apple TV+ als Serie starten wird, hat mir verdeutlicht, dass ich dringend die anderen Werke Mick Herrons lesen muss.
Seine Sprache ist ein herrlicher Genuss. Der süffisante, britische (von Ironie und Sarkasmus geprägte) Sprachwitz oder auch die besondere Komposition des Aufbaus (seien es einzelne Szenen oder die Gesamtkonstruktion), sind eine perfekte Mischung aus Unterhaltung und Sprachkunst. All das zeigt einen Autor, der nicht nur geschickt einen Kriminalroman konstruiert, sondern narrenhaft den Spiegel über die absurden Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft vorhält. Und oft, ja sehr oft, treffen wir dabei skurrile Gestalten, wie wir sie kennen oder vielleicht gar uns selbst?