Geschichte Hunsrücker Lebensbilder Band 1 | Leona Riemann Textopfer, Dezember 5, 2024Dezember 5, 2024 Schauen wir in die Geschichte, wird unser Blick doch schnell durch die großen Schlaglichter der Weltgeschichte geblendet, die das „normale Leben“ unserer Vorfahren zwar beeinflussten, aber bei weitem nichts über ihr alltägliches Leben, ihre Leiden, ihren Kummer, ihre Sorgen, aber auch ihre Freuden erzählen. Sozial- und Alltagsgeschichte, Regionalgeschichte, die Biografien der „normalen Menschen“ wie „Du und Ich“, geben uns doch zumeist weitaus mehr Einblick in das Leben unserer Vorfahren oder auch Vorstellungskraft, wie wohl unser Leben dort gewesen wäre. Aber diese Formen sind weitaus seltener, da die Quellenlage oft mäßig ist. Da ist es gut und wichtig, dass es Autoren gibt, die regional und lokal forschen. Autoren, die an ihren Orten Lebensgeschichten suchen und Formen überlegen, wie man – trotz der geringen Quellenlage – diese Geschichten vermitteln kann. Leona Riemann erzählt uns solche Geschichten aus dem Hunsrück. Ihre „Hunsrücker Lebensbilder“ sind Lebensgeschichten und Geschichten aus dem Leben. Alltäglichkeiten und Ereignisse, die den Alltag und das Schicksal dieser Menschen plötzlich änderten. Ihre Erzählungen fußen auf historischen Geschehnissen, die sie in ihren emphatischen Erzählungen ausführt, wieder zum Leben erweckt. So begegnen wir einigen Einwohnern dieser Gegend wieder auf sehr lebendige Art und Weise. weiterlesen
Roman Ein sanfter Mann | Uwe Appelbe Textopfer, Juni 23, 2024Juni 23, 2024 Schicksalsschläge fragen nicht, ob sie in unser Leben kommen dürfen – sie kommen unerwartet, ungefragt und so unverständlich für die, die sie treffen. So ergeht es René Sander. Ein junger Mann, dessen Frau plötzlich – ohne vorherige Symptome, ohne Vorwarnung – am Sekundentod stirbt. René sucht nach dem Grund, warum jemand stirbt. Er sucht die Antwort dieser tiefst philosophischen, existenziellen Frage, um zu verstehen, um akzeptieren zu können. Da treten die junge, mysteriöse Gertrud und ihre kleine Schwester Katharina in sein Leben. Sie ziehen in die freien Räume in sein Haus, die er untervermietet. Er hat schnell das Gefühl Gertrud verfallen zu sein. Sein Blick ist nach wie vor zurück auf seine Frau Ruth gerichtet, aber die junge Frau und das Kind wecken irgendwie seine Lebensgeister. Der sanfte, trauernde René zahlt Gertrud dafür, dass sie des Abends die Kleider seiner verstorbenen Frau Ruth trägt. Es gibt ihm das Gefühl, dass Ruth wirklich existiert hat. Uwe Appelbe erzählt eine eigenwillige und bei weitem nicht vorauszuschauende Geschichte. Er lässt sie wie in einem Prozess laufen – das macht sie und ihre Personen ein wenig wie unberechenbar. weiterlesen
Historische Romane Junge Frau von 1944 oder 199 Tage | Ulla Dick Textopfer, Oktober 25, 2023Oktober 25, 2023 Ein ungewöhnliches Buch hat uns Ulla Dick hier geschrieben. Ein Buch mit zwei Titeln, das zwei vollkommen verschiedene Genre miteinander unter einen „Hut“ bringt. Den Roman und das Sachbuch! Die Verbindung ist: Es ist nur eine Geschichte, die Geschichte der Menschen in Aachen in der Interimszeit zwischen der Besatzung durch die Alliierten im Dezember 1944 bis zum endgültigen Ende des Krieges am 8. Mai 1945. Ein außergewöhnlicher Ansatz, um ein historisches Thema zu verarbeiten. Wobei es schon lohnend ist, da diese kurze – und für die aufzubauende Bundesrepublik – wichtige Zeit, so selten Thema ist. Dieser Roman mit einer fiktiven Familiengeschichte, ist auch gleichzeitig in seiner faktenreichen Aufarbeitung der letzten Kriegstage rund um Aachen mit vielen, vielen Informationen wie ein geschichtliches Sachbuch. Für den Leser ist es vorteilhaft, dass beide Teile beim Lesen gut voneinander zu unterscheiden sind. Ein Buch für Menschen, die Interesse an der Nachkriegszeit haben, die versuchen wollen zu verstehen, was die Alltagssorgen der Menschen waren und die neugierig sind auf die Geschichte Aachens, der Stadt im Herzen Europas. weiterlesen