Wie ich unsterblich wurde | Nero Campanella Textopfer, Dezember 17, 2023Dezember 17, 2023 (Rezensionsexemplar) Erschienen bei Proof Verlag Erfurt Who wants to live forever? Wer will es nicht sein? Unsterblich! Unsterblich für die Menschheit! Das besondere Werk geschaffen, das vielleicht Jahrhunderte in die Menschheitsgeschichte nachhallte. Nero Campanella kreiert Decker, der eigentlich ein Dilettant ist, aber Großes in sich spürt. Er erklärt uns, wie er unsterblich wurde. Das Buch spielt während der Coronazeit und der Autor überfällt uns etwas damit, dass er die Hauptperson Decker vorstellt, indem er diesen sich erst einmal übergeben lässt. Decker ist ein etwas runtergerockter Typ. Aber auch ein etwas sensibler Mensch, dem bei heftigen Nachrichten direkt der Magen versagt. Nun ist er, Hegelianer und Schriftsteller, auf dem Weg ins tiefste Brandenburg – etwas fern ab. Eingeladen vom saarländischen Kultusministerium soll er ein Buch schreiben. In einer Villa mit einigen anderen Gästen, Pseudokünstlern, Pseudo Intellektuellen, haust er einige Wochen mit großem, kreativem Ziel. Decker hat sich nichts anderes vorgenommen als die Deutsche Gegenwartsliteratur in die Luft zu sprengen. Decker, ein besonderer Typ Decker wirkt arrogant, überheblich und gleichzeitig, wie ein notorischer Versager, der sich sein dauerhaftes Versagen nicht zugibt. Er ist ein Wichtigtuer und Großmaul, der versucht dies Intellektuell zu überspielen. Und er spielt sich gerne auf, möchte wichtig sein, wenn er z.B. den anderen kreativen Mitbewohnern vor Ort von seiner Schreibmethode erzählt, die eigentlich nur seine Ziel- und Orientierungslosigkeit kaschieren soll. Vielleicht ist Decker aber auch einfach einer der letzten Existentialisten.Doch dann gibt es im Künstlerrefugium einen nächtlichen Eindringling. Eigenwillig Nero Campanella lässt Decker lange, bedeutungsschwangere und intellektuelle Gedanken in Sätze formulieren. Er wirkt zeitweise zerfahren und verliert sich in seinen Gedanken. Wie sein Werk, bringt Decker auch diese oft nicht zu Ende. Der Autor springt zwischen den Zeiten und präsentiert somit zeitweise einen eigenwilligen Schreibstil. „Wie ich unsterblich wurde“ ist genauso eigenwillig wie seine Hauptperson. Roman Roman